Windows-Swapfile justieren: "Ausgelagerter Pool" und "Nicht ausgelagerter Pool" (2024)

Swapfile mit Daten beschreiben

Windows-Swapfile justieren: "Ausgelagerter Pool" und "Nicht ausgelagerter Pool" (1)

Die Auslagerungsdatei gehört zu den wichtigsten Betriebssystem-Bestandteilen.

Foto: istock.com/Nadine Halle

Uhr

Sebastian Kolar

In diesem Artikel widmen wir uns der Auslagerungsdatei von Windows, die mancher Pagefile (korrekter Name) oder Swapfile nennt. Windows legt dort, wenn RAM-Armut herrscht, Daten aus dem Arbeitsspeicher ab.

Die Auslagerungsdatei von Windows alias das Pagefile (C:\pagefile.sys) dient als virtueller Arbeitsspeicher (RAM). Windows lagert dorthin behelfsmäßig Daten aus dem RAM aus, sollte dieser richtige (der physikalische) Arbeitsspeicher nicht reichen. Es kommt aber auch manchmal im normalen Betrieb zu Schreibzugriffen auf das Pagefile/Swapfile, quasi "einfach so", weil das die Entwickler der genutzten Programme so wollen. Da das Element auf der Boot-SSD respektive -Festplatte gespeichert ist, bremst dessen Verwendung, weil eine SSD/HDD viel langsamer als RAM arbeitet. Im Artikel "

Windows-Auslagerungsdatei optimieren

" haben wir einige grundsätzliche Überlegungen und Tipps für Optimierungsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Dateisystem-Objekt zusammengestellt.

In diesem Ratgeber widmen wir uns ergänzend bestimmten auch analytischen Facetten: Wir beschreiben etwa, wie Sie in die Auslagerungsdatei Daten schreiben, was sich für Testvorhaben anbietet – so verstehen Sie ein wenig besser, wie die Uhren des inneren Windows-Getriebes ticken. Des Weiteren gehen wir darauf ein, wie Sie mit einem Tuning-Tool RAM-Daten in die Auslagerungsdatei verschieben, um damit idealerweise ein wenig Hauptspeicher freizuschaufeln. Insgesamt handelt es sich bei dem Letzteren in Sachen Performance-Zugewinn aber eher um ein Placebo.

Windows-Swapfile justieren: "Ausgelagerter Pool" und "Nicht ausgelagerter Pool" (2)

Windows-11-Home-Lizenz für 14,90 Euro

Sichern Sie sich jetzt einen Lizenzschlüssel für Windows 11 Home bei Lizensio – für nur 14,90 statt 145 Euro. Sie sparen rund 90 Prozent gegenüber der UVP!

Auslagerungsdatei so selten wie möglich nutzen: Deaktivieren Sie unnötige Autostarts

Damit immer genug Arbeitsspeicher frei ist, sodass Windows nicht bremsend RAM-Daten in die Auslagerungsdatei befördern muss, räumen Sie den Autostart auf. Das übermäßige Konsultieren der Auslagerungsdatei ist dadurch im Keim erstickt – und Ihr Rechner fühlt sich performant an. Ein Top-Tool für einen blitzblanken Autostart ist

Autoruns

, das von Microsoft stammt.

Wer eine Optimierungslösung vom Anbieter von Windows bevorzugt, aber kein dediziertes Tool herunterladen will (obgleich Autoruns portabel ist), greift zum

Task-Manager

. Er fungiert seit Windows 8 als Autostart-Manager. Sowohl mit Autoruns als auch mit taskmgr.exe klappt es, unerwünschte Autostarts beziehungsweise deren Einträge zu deaktivieren. So sind nicht unbedingt benötigte Software-Titel daran gehindert, beim System-Boot ins RAM zu laden und es zu füllen.

Auch die WinZip System Utilities Suite bringt einen Autostart-Manager mit, der in der Oberfläche der Lösung unter "Optimieren > Autostart-Manager" zu finden ist. Positiv an der WinZip-Anwendung ist, dass sie eine gefühlt hohe Performance an den Tag legt. Die Oberfläche der Anwendung reagiert flott und das Produkt selbst greift Ihnen dabei unter die Arme, Ihr Betriebssystem zu warten und es somit rasanter hinzubekommen.

WinZip System Utilities Suite für 47,54 Euro kaufen

Daten in das reale oder in das virtuelle RAM schreiben

Windows kennt zwei Arten von RAM-Arbeitsspeicher: reale (physikalische) und virtuelle (Auslagerungsdatei-)Kapazität. Ein PC mit einem Microsoft-OS nutzt üblicherweise beides. Mit dem Test-Tool "

NotMyFault

" von Microsoft ist es möglich, in die beiden Bereiche dediziert oder parallel Daten zu schreiben, um sie zu füllen. NotMyFault findet sich – ebenso wie Autoruns – in der

Sysinternals Suite

von Microsoft; es gibt ferner einen separaten Download.

Eine Anleitung zu dem Tool: Starten Sie "NotMyFault" und wechseln Sie in dem Helferlein auf den Tab "Leak". Dort tippen Sie in das Eingabefeld "Leak/second" einen Zahlenwert ein; die Angabe bezieht sich auf Kilobytes. Ein guter Wert für Experimente ist "50000". Diese Datenmenge schreiben Sie in Ihr echtes beziehungsweise in Ihr virtuelles RAM. Rufen Sie außerdem den Windows-Task-Manager auf, etwa mit Strg-Umschalt-Escape. Wechseln Sie in ihm zu "Leistung > Arbeitsspeicher". NotMyFault bietet zwei Buttons an, die nun von Belang sind: "Leak Paged" und "Leak Nonpaged".

Task-Manager: Ausgelagerter Pool

Wenn Sie in NotMyFault auf den Button "Leak Paged" klicken, dann befüllen Sie damit die Auslagerungsdatei von Windows mit Daten, ohne dass aber das reale RAM belastet wird. In diesem Fall steigt links im Task-Manager bei "Arbeitsspeicher" der Wert vor dem Slash nicht an (etwa: "2,2/3,9 GB"), wohl aber weiter rechts im Task-Manager der Wert bei "Ausgelagerter Pool". Er bezieht sich auf die Nutzung der Auslagerungsdatei aufseiten Ihrer RAM-Software. Per Klick auf "Stop Paged" beenden Sie das weitere Auffüllen der Auslagerungsdatei.

Windows-Swapfile justieren: "Ausgelagerter Pool" und "Nicht ausgelagerter Pool" (3)

Task-Manager: Nicht ausgelagerter Pool

Wenn Sie in NotMyFault auf "Leak Nonpaged" klicken, dann steigt links im Task-Manager der Verbrauchswert in Bezug auf den Arbeitsspeicher und ferner weiter rechts in der Anwendung die Zahl bei "Nicht ausgelagerter Pool". Letzteres stellt auf das echte, das physikalische RAM ab. Das füllen Sie. Per Klick auf "Stop Nonpaged" unterbinden Sie, dass die reale RAM-Speicherlast weiter steigt.

Ob "Leak Paged" oder "Leak Nonpaged": Das bloße Stoppen des Auffüllens des auslagerten beziehungsweise des richtigen RAMs gibt den Speicher, der durch NotMyFault belegt wird, noch nicht frei. Hierfür ist es nötig, die Anwendung zu beenden. Wenn Sie dem nachkommen, attestiert taskmgr.exe schlagartig deutlich mehr bereitstehende Ressourcen, sofern hier zuvor exorbitant welche eingespannt wurden.

Die Auslagerungsdatei-Größe verifizieren

Wenn Sie die Auslagerungsdatei mit neuen Daten versehen, steigt ihre Größe auf NTFS-Dateisystem-Ebene kontinuierlich an. Das sehen Sie, wenn Sie mit Windows-E den Explorer aufrufen und dort die C-Partition nach vorne holen. Es empfiehlt sich, den Explorer per Rechtsklick und mit "Ansicht > Details" in die tabellarische Details-Ansicht zu versetzen, sofern noch nicht geschehen.

In der Spalte "Größe" sollte der Wert der auf der Wurzelebene von C:\ aufgeführten Datei "pagefile.sys" fortwährend klettern – so lange, wie NotMyFault seine Finger im Spiel hat. Damit das Element "pagefile.sys" auf C:\ erscheint, öffnen Sie gegebenenfalls mit Windows-R und dem Befehl control folders die

Ordneroptionen

und wechseln in diesen auf den Tab "Ansicht". Dort aktivieren Sie "Ausgeblendete Dateien, Ordner und Laufwerke anzeigen" und deaktivieren "Geschützte Systemdateien ausblenden (empfohlen)". Sollte der Dateimanager die Größenanzeige zu dem SYS-Treiber-File nicht von sich aus auffrischen, helfen Sie durch mehrmaliges Betätigen der F5-Taste in der Anwendung in einem Intervall Ihrer Wahl nach.

Windows-Swapfile justieren: "Ausgelagerter Pool" und "Nicht ausgelagerter Pool" (4)

Die Auslagerungsdateigröße erhöht sich nur dann zuverlässig, wenn Windows sie dynamisch verwaltet, wenn sie also nicht auf einen fixen Wert gestellt ist. Diese Einstellung entspricht dem Standard. Sie lässt sich kontrollieren, indem Sie mit Windows-R und dem Befehl sysdm.cpl ein Fenster der Systemeigenschaften einblenden. Dort begeben Sie sich auf den Tab "Erweitert" und klicken auf den oberen der drei Buttons "Einstellungen".

Darauf folgend huschen Sie auf den Reiter "Erweitert". In einem neuen Dialog bekommen Sie bei "Gesamtgröße der Auslagerungsdatei für alle Laufwerke" einen Größenwert ausgegeben. Wenn Windows die Auslagerungsdatei in ihrem Ausmaß dynamisch skaliert, sollte hier bereits ihr aktueller, durch NotMyFault hochgetriebener Wert sichtbar sein. Mithilfe des Buttons "Ändern" gelingt es, festzulegen, die Dateigrößenverwaltung dem Betriebssystem zu überlassen. Dies erfolgt in einem neuen Fenster und einen dort getätigten Eingriff gilt es zu speichern.

Advanced SystemCare Pro (Tuning-Suite mit KI-Scan) für 26,99 Euro statt für 39,99 Euro

Beachten Sie, dass Sie mit NotMyFault nicht wahllos enorme Datenmengen in die Auslagerungsdatei "pumpen" sollten. Andernfalls sind eine Verlangsamung und Hänger des Systems möglich, ferner kommt es womöglich zu fehlerhaften Fensterdarstellungen. Die Software löst so außerdem ungewollt schon mal einen

Bluescreen

aus. Letzteres ist übrigens zudem ein zentrales Metier: Der Tab "Crash" von NotMyFault ist darauf ausgelegt, das Betriebssystem gezielt in einen Bluescreen-Absturz schlittern zu lassen.

NotMyFault ist für einen Testrechner ideal, auf dem Sie systeminterne Verhaltensweisen erforschen wollen. Für einen produktiv genutzten Computer ist die Applikation weniger tauglich. Wenn Sie sie hier einsetzen, ist ein Backup noch empfehlenswerter als ohnehin schon.

Cleaning Suite: RAM-Daten für einen RAM-Putz in die Auslagerungsdatei verschieben

Das Datenmüll-Lösch- und Uninstaller-Tool "

Cleaning Suite

" verfügt über eine Funktion, mit der Sie den Arbeitsspeicher optimieren. Dieses Feature ist eher kritisch zu sehen. Vermutlich dürfte es für die meisten Anwender schwerer wiegen, dass der integrierte Registry-Cleaner laut Anbieter für 64-Bit-Systeme optimiert ist. Der Hersteller ist Ascomp und hat seinen Sitz in Deutschland.

Rufen Sie in der Cleaning Suite oben den "RAM Cleaner" auf, finden Sie dort die Optionen "Windows-Zwischenablage leeren" und "Arbeitsspeicher optimieren" vor. Zu letzterem Angebot heißt es: "Überfüllt den Arbeitsspeicher, sodass Windows zur Auslagerung aller nicht benötigten Daten in die Windows-Auslagerungsdatei gezwungen und der Arbeitsspeicher optimiert wird". Per Klick auf den Button "Optimieren" legen Sie mit dem Tuning los.

Windows-Swapfile justieren: "Ausgelagerter Pool" und "Nicht ausgelagerter Pool" (2024)
Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Melvina Ondricka

Last Updated:

Views: 6332

Rating: 4.8 / 5 (48 voted)

Reviews: 95% of readers found this page helpful

Author information

Name: Melvina Ondricka

Birthday: 2000-12-23

Address: Suite 382 139 Shaniqua Locks, Paulaborough, UT 90498

Phone: +636383657021

Job: Dynamic Government Specialist

Hobby: Kite flying, Watching movies, Knitting, Model building, Reading, Wood carving, Paintball

Introduction: My name is Melvina Ondricka, I am a helpful, fancy, friendly, innocent, outstanding, courageous, thoughtful person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.